Wirklich gut zum Sommer passt das erste Album des Wiener Duos Ant Antic nicht. Dafür ist es ein wenig zu melancholisch geraten. Doch gerade deswegen lädt Wealth mit seiner Mischung aus chilligen Elektrobeats und HipHop zum Entspannen nach einem stressigen Tag ein und erinnert damit an Künstler wie James Blake. Bei Produzent Marco Kleebauer war das auch nicht anders zu erwarten, schließlich ist der als Teil von Leyya schon erfolgreich in den Synthpop eingezogen.
Das Projekt Ant Antic hat sich 2015 eher zufällig entwickelt. Marco Kleebauer hatte einen Song fertig gestellt und wollte einfach nur, dass Sänger Tobias Koett ein paar Vocals dazu beisteuert. Von ihrer Zusammenarbeit waren die beiden so begeistert, dass danach die EP Blood Sugar folgte - und jetzt eben Wealth. Das Duo ist dabei so zusammengewachsen, dass sie sich schon wie in einer Beziehung vorkommen, erklären sie in einem Interview. Die Harmonie ist auch bei Wealth spürbar. Tiefe Bässe, smoothe Synthesizer und Tobias' eindringliche, aber sanfte Stimme ergeben eine super Mischung. Darunter werden noch zusätzliche Effekte gemischt: das Tropfen von Wasser bei Histamine, dem ruhigsten Song des Albums, oder Tobias' verlangsamte und dadurch vertiefte Stimme bei Vacate.
Auch die Lyrics spiegeln die Nachdenklichkeit des Albums wieder. Im Song Blood Sugar heißt es: "I'm not half the man I want you to want me to be." Das hört sich sehr nach komplizierter Beziehung an. Andere Themen wie Einsamkeit werden zum Beispiel in 4Pole aufgegriffen. Trotzdem finden sich auf Wealth auch Songs wie etwa Shamona, das mit einem Refrain, der nur aus treibenden Bässen und Synthesizer-Trompeten besteht, auf die Tanzfläche lockt. Die zwei Jungs von Ant Antic sehen dabei elektronische Musik einfach als Zusammenstecken von einzelnen Bausteinen, sagen sie im Interview.
Das funktioniert auf Wealth auch fast durchweg gut. Als einziger Song kann Ember nicht so ganz überzeugen. Das liegt aber nicht am Gesang, sondern an den Synthesizern, von denen einfach zu viele auf einmal kombiniert wurden. Auf Dauer ist das ein wenig anstrengend - ein Eindruck, der gar nicht zur sonst extrem entspannten Stimmung passt. Trotzdem ist der Albumtitel Wealth (dt. Reichtum) passend gewählt, denn Ant Antic haben auch jetzt schon einiges zu bieten.
(Jacqueline Winkler, CampusFM)
RÜCKSCHAU
ARCHIV
WOCHE | Künstler/Band | NAME DES ALBUMS/SONGS | MUSIKLABEL |
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KW 02/2018 | Shame | Songs of Praise | Dead Oceans |
KW 21/2018 | Palace Winter | Nowadays | Tambourhinoceros |
KW 05/2017 | Cancer | Totem | Tambourhinoceros |
KW 07/2016 | EXEC | The Limber Real | Tambourhinoceros |
KW 22/2016 | Palace Winter | Waiting For The World To Turn | Tambourhinoceros |
KW 43/2016 | IRAH | Into Dimensions | Tambourhinoceros |
KW 20/2019 | Rosie Lowe | YU | Caroline |
KW 41/2017 | Wolf Alice | Visions Of A Life | Caroline |
KW 06/2018 | Rhye | Blood | Caroline |
KW 33/2018 | Ben Khan | Ben Khan | Caroline |