I can’t live without music...
eldoradio* verrät euch an dieser Stelle ein Geheimnis: Ralph Siegel hat den Grand-Prix-Song "I can’t live without music" in Wirklichkeit nicht für Corinna May geschrieben, sondern für Norman Stahl. Tatsache. Der Schlager-Fuchs hatte nämlich erkannt, dass es keinen passenderen Titel gibt, um den heute 31-Jährigen zu charakterisieren. Trotzdem durfte Corinna singen. Norman hatte das Angebot dankend abgelehnt - und sich lieber für eldoradio* statt Estland, Campus statt Chanson, TU statt Tallinn entschieden. Warum, lag nach diesem bisherigen Leben auf der Hand...
23. Dezember 1980. 20:32 Uhr. Gießen. Der Anfang von allem. Das Intro eines inzwischen 31 Jahre dauernden Songs, der mal Ballade, mal Rocksong ist. Das Dasein als Einzelkind bringt viele Vorteile mit sich. Zeit zum Beispiel. Zeit, die Norman von Klein auf am liebsten vor der Stereoanlage seiner Eltern in Alsfeld (Hessen) verbringt. Radio fasziniert ihn. Und die Verbindung zwischen Musik und Sprache sowieso. Norman hört hr3, SWF3, SDR1, Radio Sauerland, AFN. 1989 die ersten Mixtapes. Poco, Tanita Tikaram, Phil Collins, Richard Marx. Dazwischen verschiedene Mitschnitte von diesen coolen Typen, die so völlig selbstverständlich drauflos moderierten, obwohl sie doch gerade von Tausenden live gehört wurden. Der Traum: „Das will ich irgendwann auch mal machen."
1991 der erste Radioauftritt. Als Hörer telefonisch zugeschaltet bei der WDR1-Schlagerrallye. So nannten sich die Popcharts damals noch recht altbacken. Bis 1995 verpasst er keine Sendung. Mit 13 lädt ihn hr3 zur Hitparade nach Frankfurt ein. Norman sieht zum ersten Mal ein Studio von innen. Es bleibt nicht bei diesem einen Besuch. Dazu noch viel mehr Mixtapes. Anfangs für das eigene Kassettendeck, seither auch und gerne für favorisierte Mädels. Der CD-Bestand wird immer größer, ein Rack muss her. Norman lebt sich in einer eigenen Band aus. Covermusik der 80’er und 90’er: "Music was my first love..."
Radiojournalismus selbst zu machen, bleibt vorerst Wunschdenken. 1998 wollte Norman gerne beim Hessischen Rundfunk ein Hörfunkpraktikum machen. Durfte aber nicht. "Erst nach vier Semestern Studium", heißt es im Absageschreiben. Immerhin macht ab diesem Zeitpunkt das Abi noch etwas mehr Sinn. 2000 lässt ihn das Alsfelder Albert-Schweitzer-Gymnasium mit Brief und Siegel auf die Menschheit los. Ein Jahr Zivildienst, nebenher viel Printjournalismus. Ab 2001 versehentlich für ein Jahr die B-Seite der Lebens-LP aufgelegt und Volkswirtschaft in Marburg studiert. Die Platte trägt aber keine wesentlichen Kratzer davon. Zur A-Seite hat sich längst der Journalismus gemausert.
So kommt’s, wie’s kommen muss: NRW wird hessisch! Seit Oktober 2002 Journalistik-Studium an der Uni Dortmund. Die richtige Entscheidung. Und das nicht zuletzt dank eldoradio*. April 2003 geht sein Traum in Erfüllung: Norman goes radio! Die erste Nachrichtenschicht am 28. April, etwa einen Monat später das Moderations-Debüt im Nachspiel. Bezeichnenderweise einen Tag nach dem Bundesliga-Wiederaufstieg "seiner" Frankfurter Eintracht. Ab diesem Zeitpunkt gestaltet er öfters das Nachmittagsmagazin Vitamin E und donnerstagabends die Kinosendung Traumfabrik, ab und zu ist er im Morgenmagazin Toaster zu hören, springt bei den Campuscharts ein oder gestaltet in der Musikzone Spezial - Alles Eins Themenstunden.
"Radio ist das dynamischste Medium überhaupt – und deshalb fasziniert es mich so", sagt Norman. Seit seinem Start bei eldoradio* hat sich diese Einschätzung für ihn bewahrheitet. Und genau deshalb volontiert Norman ab September 2004 bei Radio 91.2 in Dortmund. Der erste Beitrag nach zwei Tagen, der erste On-Air-Auftritt in den Nachrichten nach anderthalb Wochen. Danach immer mehr News, ab Juni 2005 auch Moderationen. Das Debüt in Peppers an einem sonnigen Samstagmittag. Zwischen den Backstreet Boys, Daniel Powter und Kylie Minogue fühlt es sich zwar anders, aber auch gut. Danach mehrere Peppers-Sendungen, Anfang August auch Dortmund Extra. Erst die Kinosendung, dann das Weekend-Special. Aber die Rückkehr ist vorprogrammiert: Seit dem 1. September 2005 ist Norman wieder im Boot. Als Nachfolger von Thorsten Elbrigmann - als Chefredakteur dieses Ladens.
Ab diesem Moment trägt eine weitere Leidenschaft Normans zunehmend redaktionell Früchte: Er tummelt sich morgens in Düsseldorf und Köln in Pressevorführungen, reist zu Interviews durch die Nation und berichtet für eldoradio* über Kino-Neustarts und Promi-Begegnungen. Berlin, München, Hamburg. Treffen mit den Hollywoodstars Denzel Washington und Reese Witherspoon, mit Granden des deutschen Schauspiels: Moritz Bleibtreu, Daniel Brühl, Matthias Schweighöfer. Kino und Fernsehen als Herzensanliegen. Norman poliert die Kinoredaktion bei eldoradio* neu auf, professionalisiert die redaktionellen Abläufe, pflegt Kontakte zu Agenturen und Verleihern. Dazu ausgiebige Interviews in der Freitags-Talksendung "Gesprächsstoff". BVB-Keeper Alexander Bade steht ihm Rede und Antwort, auch die Schauspieler Maja Beckmann und Waldemar Kobus. Zwei Stunden Talk. Hin und wieder gehen, wenn denn Zeit bleibt, auch diverse Musik- und Sportbeiträge auf sein Konto. Auch Funkstar Jan Delay und Boxlegende Henry Maske hat er schon getroffen.
Zum 28. Februar 2011 ist Norman als Chefredakteur Wort ausgeschieden. Nach fünfeinhalb Jahren. Jetzt arbeitet er als festangestellter Redakteur beim WDR. Abschied ist ein scharfes Schwert, hat schon Roger Whittaker philosophiert. Als Elder Statesman hält Norman aber eldoradio* natürlich die Treue. Ehrensache.