Cover: Cub Sport -- This Is Our Vice

Vier Menschen mit Sonnenbrillen – eine Frau und drei Männer – sitzen auf einer Klippe. Die Füße baumeln in der Luft. Im Hintergrund das Meer. Für das Artwork ihres Debütalbums This Is Our Vice hat sich die australische Band Cub Sport selbst in Szene gesetzt. Das Setting passt zu ihrem Sound. Die Songs klingen nach Sonne, Sommer, Urlaub und Meer. Sie könnten aus den Boxen einer Strandbar rauschen. Doch der wärmende Sound täuscht gewaltig.

Cub Sport machen nicht im Cro-Sinne einen auf „easy“. Traurig sind die Worte, die Leadsänger Tim Nelson singt: „Words change everything / You changed everything with words again, again / I can’t save you / Eventhough I want to, baby“. Nelson singt vom Verlassen und Verlieren. Bei Cub Sport klingen diese traurigen Zeilen euphorisch. Nelsons Worte werden von hellen Synthies untermalt, sie drängen in Richtung Depeche Mode und 80er Disco.

Es stecken wahre Geschichten hinter diesen Songs, erklärt Nelson: „Die Texte die man hört sind die Originale aus meinem Schlafzimmer“. In I’m On Fire singt er dann tatsächlich von einer verflossenen Liebe. Das Mädchen hat sich selbst angezündet, nachdem er mit ihr Schluss gemacht hat. Harter Tobak, der losgeht wie ein Tanzboden-Schrubber für Jeansjackenträger mit lackierten Fingernägeln.

Es ist dieser Gegensatz in ihren Songs, der die vier Australier so interessant macht. Die Band erzählt von Liebeskummer und Selbstzweifel, verpackt in lieblichen Elektropop. Das erinnert im einen Moment an Jack Garratt, im nächsten an Years & Years.

Das Foto am Strand von Sänger Nelson, Gitarristin Zoe David, Schlagzeuger Dan Puusaari und Keyboarder Sam Netterfield bildet allerdings die Rückseite des Albums. Auf dem eigentlichen Cover sind die Körper und Gesichter der Vier mit weißer Farbe übermalt worden. Wo vorher die Sonnenbrillen waren, sind nur noch zwei schwarze Punkte, als würden vier Gespenster auf der Klippe sitzen. Dieses mysteriöse Gewand, dass die Bandmitglieder bedeckt, könnte der Kummer sein, von dem die Songs erzählen. Kummer und Traurigkeit haben am Strand nicht viel zu suchen. Genauso wenig erwartet man sie in den fröhlichen Melodien von Cub Sport.

(Julian Beyer | eldoradio*)

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