Diiiiiickerchen! Motherfucking Lyri hat aber mal richtig abgeliefert. Das kommt also dabei raus, wenn sich der Mann mit der markanten Stimme Zeit nimmt und 2 Jahre an einem Album schraubt.
Reservoir Dogs ist mit Abstand das stärkste Release des Dortmunder Rap-Urgesteins. Auf Reservoir Dogs werden - im Gegensatz zum gleichnamigen Film von Quentin Tarantino - keine Gefangenen gemacht. Lyrico hat die halbe A-Prominenz der deutschen Battlerap-Szene zusammengetrommelt, um auf die Kacke zu hauen. Es ist ein Album entstanden, dessen Tracklist sich wie ein DLTLLY-Sampler liest.
„Ich hab’ das ganze Spiel schon bis zum letzten Level gezockt, für den nächsten Job komm’ ich mit meinen Reservoir Dogs.“
Also macht sich Lyrico mit seinen Reservoir Dogs auf den Weg, eine 58 Minuten Hip-Hop Cypher zu feiern mit allem was dazugehört. Reimtechnik, straighter Rap, Punchlines & fette Beats (größtenteils produziert von Julian Convex).
Zwischendurch ist auf Downer sogar kurz Platz für nachdenkliche Parts von Falk & Khacoby. Im Großen und Ganzen konzentrieren sich Lyrico und die Beletage des Battleraps aber auf ihre Kernkompetenz: Representer- und Battlerap-Tracks.
Im Intro lässt sich Lyrico noch mal kurz von Kollegah, Ben Salomo und dem Big Chief hypen, dann geht's nach vorne:
„Ich bin immer noch Chef //
Bring mit der Stimmenfrequenz frischen Wind ins Geschäft //
'nen Haufen Features auf Tracks, 'nen Haufen Skills im Gepäck //
Du fragst was passiert hier gerade. Ich sag Lyri is back.“
Natürlich lässt der sympathischste Rapper der Battle-Szene allen anderen Rappern auch genug Platz, genauso auszuteilen und zu representen. Craze gewinnt seinen Feature-Part 3-0, Notyzze & Proton liefern sich ein Privatduell gegen den Beat und Duff entfacht in seinem Part ein Feuerchen. Nedal Nib, Brian Damage, Cris Kotzen, Tierstar, Davie Jones und der Rest hauen in ihren Parts Punchline nach Punchline raus.
JollyJay rundet das Album mit seinem Feature-Part auf Picassogemälde perfekt ab und sorgt dafür, dass auch auf Reservoir Dogs eine Mario Kart / Yoshi Line nicht fehlen muss.
Das Album ist genau das, was man hören will, wenn 22 Battle-Rapper zusammenkommen. Es geht nach vorne, es wird lyrisch auf die Fresse gehauen, es werden imaginäre Gegner auseinandergenommen. Am Ende bleibt nur eins zu sagen:
„All hail to the king – es ist motherfuckin' Lyri!“
Jan Dahlmann, eldoradio*
RÜCKSCHAU
ARCHIV
WOCHE | Künstler/Band | NAME DES ALBUMS/SONGS | MUSIKLABEL |
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KW 36/2017 | Lali Puna | Two Windows | Morr Music |
KW 37/2017 | Boiband | The Year I Broke My Voice | Staatsakt |
KW 38/2017 | Action Bronson | Blue Chips 7000 | Vice Records |
KW 39/2017 | Sløtface | Try Not To Freak Out | Propeller Recordings |
KW 40/2017 | Oscar And The Wolf | Infinity | Play It Again Sam |
KW 41/2017 | Wolf Alice | Visions Of A Life | Caroline |
KW 42/2017 | Högni | Two Trains | Erased Tapes |
KW 43/2017 | Sequoyah Tiger | Parabolabandit | Morr Music |
KW 44/2017 | Julien Baker | Turn Out The Lights | Matador |
KW 45/2017 | Yung Lean | Stranger | YEAR0001 |