Cover: Mondo Fumatore - The Yeah, The Yeah And The Yeah

The Yeah, The Yeah And The Yeah. Eigentlich ist damit schon alles zur neuen Platte von Mondo Fumatore gesagt. Ein perfekter Albumtitel also. Aber natürlich bietet eine Band, die in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen feiert, noch einiges an analysefähiger Historie und musikalischer Entwicklungen, die mehr erlauben als ein schlichtes Fazit zum jetzigen Sound. Und trotzdem: The Yeah, The Yeah And The Yeah trifft es von Anfang an auf den Punkt.

Übersteuert und vehement starten Gwendolin, Mondomarc und Endai Hüdl mit Killing Machine nach acht Jahren in ein neues Musikkapitel. Was dann kommt, lässt erstmal aufmerken. Was macht die Mundharmonika da? Woher kommt plötzlich das Vibrato auf den Gitarrenriffs? Mondo Fumatore haben anscheinend nicht nur den Weg ins Studio wiederentdeckt, sondern auf dem Weg auch noch ein paar neue Genres. Aber keine Sorge, auf The Yeah, The Yeah And The Yeah sind nicht bluesige Einwürfe die Regel, sondern immer noch vor allem ein Mix aus Rock und Rock'n'Roll.

Und deshalb klingen Mondo Fumatore vor allem rau und im besten Sinne klassisch rockig. Die Stimmen von Bassistin Gwendolin und Gitarrist Mondomarc ergänzen sich perfekt, wie ein Symbiose aus Jack White, Blood Red Shoes, The Kills und Dinosaur Jr. Wenn Gwendolin in Apple Tree Theory wunderbar larmoyant über Plan- und Orientierungsloskeit grübelt und dabei fast bist zum Haaransatz im Gitarrensumpf versinkt, ist Mando Fumatores Attitüde unüberhörbar.

Hexenjagd-Referenzen gibt es auf The Yeah, The Yeah And The Yeah ebenso (Save The Witch) wie Überlegungen zu Liebe in Zeiten der Digitalisierung inklusive indie-poppiger Claps, Xylophon und Trompeten (8-Bit Love) oder eine Lesung aus dem Berliner U-Bahn-Plan (The List). Ja, da steht wirklich "Lesung" und "U-Bahn-Plan". Wer nach diesem Gastspiel des spanischen Musikkritikers Ignacio Juliá noch an Mondo Fumatores Genialität zweifelt, dem ist nicht zu helfen.

Festzuhalten ist aber auch, dass The Yeah, The Yeah And The Yeah nicht durchgehend vom Hocker haut. If You Tell Me beispielsweise klingt zu satzbaukastenmäßig und fällt gerade durch das vorhergehede 8-Bit Love ab, während Under My Silver Pines schleppende Strophen durch den Refrain nur halbwegs kompensiert werden. Besonders stark sind Mondo Fumatore in den Songs, die Gwendolin und Mondomarc gemeinsam singen, oder wenn Gwendolin wie in Just Like Breakwater ganz allein und mit ordentlich Hall auf der Stimme vor sich hin schnoddert. Auch nach acht Jahren Pause und zwanzig Jahren im Business sind Mondo Fumatore nicht einfach nur da, sondern ganz vorne am Start.

Benedict Weskott (CT das radio)

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Der Silberling der Woche ist eine Kooperation der Campusradios
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