Ebow – Punani Power
Ebow heißt die Künstlerin aus München, die jetzt mit Komplexität ihr zweites Album rausbringt. Das ist politisch, es geht um Rassismus, aber vor allem um die Rolle der Frau. Im Interview mit PULS sagt Ebow: „Es gibt einmal die Frau, die übersexualisiert wird. Und dann gibt es die Frau, die sozusagen alles ablegt, was als weiblich gesehen wird, und versucht so männlich wie möglich zu wirken. Das wollte ich nie. Ich will weder das eine, noch das andere sein. Ich will einfach die Frau repräsentieren, die ich bin.“ Das hört man am besten in ihrem Song Punani Power. Dort sing sie: „Ein echter Gangster ist Feminist“
Sam Vance-Law – I Think We Should Take It Fast
Sam Vance-Law drückt seine Erfahrugen als Homosexueller in der Musik aus. Und dann vergleicht er sie noch mit den 70er und 80er Jahren. Zeiten, fernab der Homoehe also. Im Interview mit eldoradio* hat er gesagt, dass sein Debütalbum deshalb ein historisches Meisterwerk werden soll. Der Name ist bereits jetzt schon einprägsam: Homotopia. Es sind zwar Sam Vance Laws Geschichten – trotzdem sind sie zeitlos. Trotz etwa liberaleren Gesetzen wie der Homoehe heutzutage, sind die Erfahrungen des homosexuellen Künstlers nicht wirklich rosig, sagt er im Interview. Die erste Single aus dem kommenden Album Pretty Boy hatte es schon in sich, weil Sam Vance Law kein Blatt vor den Mund nimmt. Seine neueste Nummer geht allerdings noch einen Schritt weiter: I Think We Should Take It Fast heißt die, es ist wieder ein melodischer Popsong. Der Text ist allerdings ein wunderbar objektives Abschleppspiel. „Ich könnte mich darüber mit Dir die ganze Nacht unterhalten. Ich beobachte dabei gerne deine Lippen, aber ich beoabachte sie lieber bei mir zu Hause. Ich weiss, wir haben uns erst vor fünf Minuten kennengelertn, und ich kann mich an Deinen Namen nicht erinnern, aber (…) ich denke, wir sollten es schnell tun.“ Das Herrliche daran ist, dass wir nun nicht genau wissen, ist das nun eine Geschichte, die Sam Vance-Law selbst erfahren hat, weil er mal so objektiv behandelt wurde, oder ob er derjenige war, der nur versucht hat das Baby ins Bett zu kriegen.
King Krule – Biscuit Town
Archy Samuel Marshall, besser bekannt unter seinem Künstlernamen King Krule, ist nen britischer Typ, hat rote Haare und macht sehr schöne Musik. Sein drittes und aktuelles Album heißt The OOZ. Auf seiner selbstbetitelten EP von 2011 klang er allerdings noch anders. Damals mischt er seine unnachahmliche Stimme nämlich noch deutlich häufiger mit Jazzelementen als auf der aktuellen Platte. Das Jazzige ist dort fast komplett verschwunden. Dafür ist die Stimme von King Krule noch schwerfälliger geworden. Das ist aber gar nicht blöd, weil es noch den Song Biscuit Town gibt. Der grooved nämlich noch so wie früher.
(Julian Beyer, eldoradio*)
RÜCKSCHAU
ARCHIV
WOCHE | Künstler/Band | NAME DES ALBUMS/SONGS | MUSIKLABEL |
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KW 41/2017 | Vorspiel Oktober 2017 #1 | Alex Lahey, King Krule, Yung Lean | eldoradio* |
KW 47/2017 | Vorspiel November 2017 #3 | Brian Fallon, Giggs, Illegale Farben | . |
KW 43/2017 | Vorspiel Oktober 2017 #3 | Courtney Barnett & Kurt Vile, Noah Gundersen, St. Vincent | . |
KW 50/2017 | Vorspiel Dezember 2017 #2 | Ebow, Sam Vance-Law, King Krule | . |
KW 45/2017 | Vorspiel November 2017 #1 | Elohim, Fink, Pretty City | . |
KW 48/2017 | Vorspiel November 2017 #4 | Hayti, Trash, Jett Rebel | . |
KW 44/2017 | Vorspiel Oktober 2017 #4 | Hot Water Music, Kelvyn Colt, Wanda | . |
KW 49/2017 | Vorspiel Dezember 2017 #1 | Ider, Jeffe, Fil Bo Riva | . |
KW 42/2017 | Vorspiel Oktober 2017 #2 | Jade Bird, DePresno, Aparde | . |
KW 46/2017 | Vorspiel November 2017 #2 | Joji, Daniele Luppi & Parquet Courts, Big Shaq | . |