Album-Review: "Ist es die Euphorie?" von Raketenumschau

Nach Edwin Rosen, Jeremias und Provinz kommt jetzt die nächste Indie-Obsession: Die Band „Raketenumschau“ hat ihr Debütalbum herausgebracht. Mit elf Tracks auf „Ist es die Euphorie?“ stillt die Band unseren Hunger nach melancholischen Melodien und herzergreifenden Texten.

Die Singles „Das blaue Auto“ und „Radar“ sind perfekt, um an regnerischen Tagen bei Kerzenschein am Fenster zu sitzen und über die verflossene Situationship nachzudenken. In ihrem Album geht es um Liebeserklärungen, Trennungsschmerz und Einsamkeit. „Das Leben ist nicht leicht“ verleitet hingegen zum wilden im Zimmer Herumspringen und lauthals Mitsingen. Perfekt zusammengefasst wird die Indie-Euphorie im Song „Rosamunde Pilcher“. Wer also die Indie-Playlist beim Streaminganbieter schon rauf und runter gehört hat, bekommt jetzt neuen Input, um die Kopfhörer aufzusetzen und in die eigenen Gedanken abzudriften.

Raketenumschau wurde 2019 gegründet und besteht aus vier jungen Münchenern. Mit Gitarre, Bass und Schlagzeug kreieren Leon Frei, Quirin Schacherl, Jonathan Petersen und Paul Sternagel Songs, die jeden Romantiker in ihren Bann ziehen. Die Süddeutsche Zeitung ordnet die Band schon jetzt zwischen den Größen des deutschen Indie-Pops ein: „Die Hamburger Schule um Blumfeld und Co. hätte jedenfalls in der Raketenumschau einen weiteren Meister gefunden.“

Im Song „Rosamunde Pilcher“ heißt es: „Ich mach mich sicher nicht unendlich, indem ich ‘nen Indie-Pop-Song schreib.“ Doch genau das scheint gerade zu passieren, denn die Band ordnet sich mit ihrem Sound in eine Szene ein, die spätestens seit dem letzten Festival-Sommer die deutsche Musikbranche fest im Griff hat.

Seit der ersten Single 2020 hat die Gruppe schon über 100 Konzerte gespielt und mit ihrer Bühnenpräsenz das Publikum abgeholt. Neben ihrem Auftritt beim Sound of Munich Now Festival und Munich Rocks! war die Band außerdem im Finale des Münchner SPRUNGBRETT Wettbewerb 2022.

Willy Löster (Bruckner, MOLA, LaBrassBanda) hat das Album produziert und Olaf O.P.A.L (The Notwist, Juli, International Music) hat das Album gemischt, das Romantik im „Post-Schlager“-Stil – wie sie es selbst nennen – wieder aufleben lässt.

Mitte September startet ihre Tour für das neue Album einmal quer durch Deutschland. Wer jetzt auch Bock auf neuen Indie-Pop hat, kann sich noch Karten für das Konzert am 28.09. in Köln holen.

 

Text: Jeanne Vesper

Foto: Ramon Brussog
 

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